Günter Marnau,Fotokunst 

Neugraben zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Das Licht war irgendwie anders, als wir das Geschäft verliessen. Im Rücken die Sonne, vor uns ein Regengebiet um uns herum eine rundum Buntheit. Wir mussten kurz vor dem Ende des Regenbogens sein.



Vor dem Ende, hoffentlich standen wir nicht doch am Anfang vom Regenbogen. Gut die Hälfte meiner anwesenden Freunde konnte meiner Überlegung nicht folgen. Wie war ich verwundert, alle kennen doch dieses angebliche Märchen für Kinder. Basiert es doch auf einer uralten Legende aus Irland. Kurzfassung: Am Ende des Regenbogens steht ein Topf mit Gold, voll mit Gold. Aber eben am Ende. Die andere Hälfte rannte mit mir zum Eisenwarenhändler, wir holten Schaufeln. Jetzt das Ende finden.
Doch gar nicht so einfach wie man denkt. Aus der Entfernung ist es leicht zu sehen, aber je näher wir dem Ende kamen, desto bunter wurde die Welt um uns herum. Das hatten wir nicht bedacht. Vor lauter Farbe konnten wir kaum die Schaufel in unserer Hand sehen.
Als fast nix mehr zu sehen war, legten wir los und schaufelten, was die Schaufeln hergaben.



So bunt das Licht, so viele Löcher entstanden, so wenig Töpfe fanden wir.

Waren wir vielleicht doch am Anfang und nicht am Ende des Regenbogens? War uns jemand anderes zuvorgekommen? War das Märchen nur eine der vielen unwahren Geschichten für Kinder? Gab es kein Körnchen Wahrheit in der Legende?

Das teste ich bei der nächsten Gelegenheit (habe jetzt immer so einen Klappspaten bei mir).