Günter Marnau,Fotokunst 

Zeig dich!


Im Licht der untergehenden Sonne wanderten die Bruchstücke einer fernen Erinnerung an meinen Augen vorbei.

  Der Wind der Erinnerung versetzt mit dem Staub der Täuschung im Licht der bleichenden Vergangenheit.
Viele Orte mit ihren besonderen Einzigartigkeiten ziehen an mir vorbei, beinahe zu schnell, um die Fetzen der Erinnerung zu fassen.
So viele Strassen, Türme, Häuser, Brücken, Hügel, Tunnel und all die Dinge, die nur zu fühlen und zu riechen waren.
Mein Blick wendet sich ab von der Ferne, hin zur Nähe.

Bilder einer Fatamorgana? Die Freude des Igai, des Herrn der Oasen? Sollte sie sich mir zeigen?

Tanzen meine Sinne oder tanzt da die Quelle des Liebreizes?

Mein Kopf zweifelte an Eindrücken von Augen, Ohren und Nase. War das gut?

Pachet erhob sich, eine Warnung an die Leichtfertigen, kratzend und zerreissend, in wilder Wut wirbelt sie durch den Sand.

Vollständig im Bewußtsein dass der schmale Pfad, der von den Göttern gelassen wird, nicht verlassen werden darf, reitet der Beduine, geschützt von den Erfahrungen seiner Vorfahren durch den Sand. In dem er nicht allein unterwegs ist.

Hededet wandert mit unerschütterlicher Ruhe über die Dünen. Wohl wissend, dass die Vereinigung von Selket und Isis nur für Andere eine Gefahr ist.

Sehe ich nun Sefegiru? Wird dies mein Ende sein? Jedes einzelne Sandkorn unter meinen Fingern wuchs im Gefühl auf die Größe eines Felsens.
Ich fand eine Position mit Blick auf einen Teil des Universums. Dort stehend im Austausch mit den alten Göttern erkannte ich:

Es gibt hinter der Wüste unendlich scheinende Gewässer. An deren Ufern stehen neue Götter, sichtbar, fest geformt. Trotz ihrer Sichtbarkeit bedrohlich und angsteinflößend. Wer hat sie erdacht und wer betet sie an?